Gibt Schlägen keine Chance

Elektrostatische Entladungen sind unser ständiger Wegbegleiter, die meisten Menschen erwischt es gleich mehrmals täglich. Dass wir die „Schläge“ so gut wie nie mitbekommen, hat damit zu tun, dass sie erst ab einer Stärke von 2.000 bis 3.000 Volt für den Menschen wahrnehmbar werden. Viel empfindlicher als wir selbst sind aber oft die Dinge, mit denen wir arbeiten: Vor allem elektronische Bauteile können schon durch kleinste elektrostatische Entladungen, kurz ESD (englisch für electrostatic discharge), durschmoren oder verschweißen, ohne dass der Schaden unmittelbar festgestellt wird. Für elektronische Bauteile und Geräte ist das fatal. Während Kunden in solchen Fällen zu Recht verärgert reagieren, müssen schlecht vorbereitete Unternehmen mit großen finanziellen Schäden rechnen. Damit am Ende niemand das Nachsehen hat, wurden spezielle leitfähige ESD-Fußbodenbeschichtungen entwickelt.

ESD-Bodenbeschichtung

Zusammen mit ableitfähigen Tischen, Stühlen, Schuhen, Kleidung, anderem Inventar und Utensilien bilden leitfähige Böden sogenannte ESD-Bereiche, in denen beispielsweise die Mikrochip-Herstellung ohne Gefahr für Entladungen stattfinden kann. Weil die Böden am Ende sämtliche in diesen Bereichen generierten Ladungen in die Erde ableiten müssen, tragen sie die Hauptlast – und müssen somit entsprechend strengen Normen gerecht werden.

Welche Anforderungen ein ESD-Boden in Bezug auf den Erdableitwiderstand, den Personenableitwiderstand und den Standortübergangswiderstand erfüllen muss, ist von Situation zu Situation unterschiedlich.

Auf Nummer sicher gehen Architekten, Planer und Bauherren aber in jedem Fall, wenn ESD-Böden bei der Abnahme den sogenannten Walking-Test bestehen: Hierbei wird die Körperspannung einer Person in Verbindung mit Fußboden und Schuhen gemessen, das Ergebnis bewertet die Qualität des Zusammenspiels von Mensch, Schuh und Boden. Ein positives Ergebnis ist mit ESD-Beschichtungen von Knöller garantiert. Der klare Vorteil: Neben finanziellen Schäden im Elektrotechnikbereich können schlecht leitende Fußböden im Extremfall ernste Folgen haben. Der falsche Umgang mit brennbaren Flüssigkeiten und Gasen (zum Beispiel in Lagerbereichen, an Tankstellen oder Gasanlagen) und trockenem Schüttgut (Staubexplosionen von Mehl und Getreide) kann schnell zur Katastrophe führen.

Unsere erfahrenen Bodenbeschichter und Bauleiter sind sich der Verantwortung ihrer Aufgabe bewusst und beherrschen die nötigen Arbeitsschritte nach allen Regeln des Handwerks:

  1. Ein durch Kugelstrahlen oder Diamantrotationsschleifen entsprechend vorbereiteter Untergrund wird mit einer speziellen Grundierung versehen.
  2. Nach der Grundierungsarbeit wird eine Reprofilierungsspachtelung vorgenommen, um eventuelle Unebenheiten auszugleichen.
  3. Um die Ladungen besser zu verteilen, wird eine meist schwarze und leitfähige Zwischenschicht aufgetragen.
  4. Den letzten Schliff erhält die ESD-Beschichtung durch den eigentlichen Nutzbelag, der als leitfähige Deckbeschichtung in einer gleichmäßigen Schichtdicke aufgetragen und je nach Wunsch des Bauherren mit leitfähigen und rutschhemmenden Einstreumaterialien (z. B. Silicium-Carbid) aufgelockert werden kann.

Bitte beachten Sie bei der Reinigung und Pflege des Bodens die Vorgaben des Systemherstellers.